Die chronische Sinusitis kann durch ein dreistufiges Therapieschema behandelt werden, das von lokalen Medikamenten über operative Eingriffe bis hin zu Biologika reicht. Die Wahl der geeigneten Behandlung hängt von einer sorgfältigen individuellen Diagnostik ab.
Entscheidend für die Auswahl der geeigneten Therapie ist die sorgfältige Analyse, welche Art der chronischen Sinusitis bei dem einzelnen Patienten vorliegt. Dies bedarf einer ausführlichen Erhebung der Krankengeschichte, Nasenendoskopie und ggf. einer vorliegenden Bildgebung. Ggf. sind weitere Untersuchungen erforderlich.
Die Wahl der geeigneten Therapie, der Gabe der neuen sogenannten Biologika, die Frage nach einem operativen Vorgehen oder gar einer wiederholten Operation (Nebenhöhlen-Op) bedarf immer einer individuellen Prüfung. Welche Form der chronischen Sinusitis vorliegt (z.B. so genannte Typ 2-Entzündung), entscheidet mit darüber, ob spezielle Medikamente helfen können. Die Zusammenschau von Arzt-Patienten-Gespräch, endoskopischer Untersuchung der Nase und Nasennebenhöhlen und Analyse bildgebender Verfahren (Computertomographie, digitale Volumentomographie, Kernspintomographie) ist unverzichtbarer Bestandteil der Indikationsstellung zur Nebenhöhlen-Op, insbesondere bei chronischer Sinusitis.
Üblicherweise folgt die Therapie einem Stufenschema mit einer Ausweitung der Therapie, wenn die gewählte Therapiestufe nicht ausreichend wirksam ist. Die Stufe 1 umfasst örtliches Kortison und Nasenspülungen, ggf. auch Kortisontabletten oder Antibiotika. Stufe 2 stellt die Operation der Nasennebenhöhlen dar. Stufe 3 sind die Biologika.
Die Nebenhöhlenoperation als endonasale endoskopische Chirurgie hat sich hierbei zum Standard in der operativen Therapie der Nasennebenhöhlenerkrankungen entwickelt. Sie ist effektiv, d.h. die Symptome werden in 75-95% beseitigt und mit einer hohen Effektstärke gebessert. Ca. 80% der Patienten sind langfristig geheilt oder gut kontrolliert bei Fortsetzung der medikamentösen Basistherapie. Einer erneuten Operation unterziehen sich ca. 15-25% der Patienten innerhalb von 10 Jahren.
Wesentliche Bedeutung für die Effektivität hat die Technik und Qualität der Durchführung der Operation!
Die Operation ist nicht nur effektiv, sondern auch kosteneffektiv im Vergleich zur fortgesetzten medikamentösen Therapie oder Biologikatherapie.
Als Biologika bezeichnen wir Antikörper gegen Entzündungsbotenstoffe. Sie wirken grundsätzlich sehr gut, wenn sie bei dem geeigneten Entzündungsmuster verabreicht werden. Sie werden vom Patienten selbst alle 2-4 Wochen mit einer feinen Spritze verabreicht. Dies erfolgt nach derzeitigem Wissen lebenslang, da die Symptomen nach Absetzen wiederkommen.
In den Zulassungsstudien wurde eine sehr gute Verträglichkeit beschrieben. Die weiteren Erfahrungen in der langfristigen praktischen Anwendung müssen abgewartet werden, bevor eine endgültige Bewertung erfolgt. Die anfänglichen Meldungen sind zu beachten.